Ein Trainingsbericht

Ein Trainingsbericht

Wieso genau muss man so früh aufstehen? Das ist doch unmenschlich! Und prompt fallen meine Augen wieder zu. Eine Stunde später sitze ich im Auto, diesmal wacher und beobachte den Wind. Anscheinend ist es heute zwar nicht viel, aber böig. Perfekt, um Technik zu üben. Als mein Bruder, mein Vater und ich am Spremberger Stausee ankommen, sehen wir, dass wir nicht die Ersten sind. Robert, unser Jugendtrainer, ist schon da. Er ist schon dabei, die Boote abzudecken. Den ersten Teil des Tages verbringen wir damit, unsere Boote auf Vordermann zu bringen, also Seile und Knoten auszubessern. Da Hanna und ich erst kürzlich neue Boote bekommen haben (endlich Laser und nicht mehr Optis), sind unsere Segel mehr oder weniger neu. Na eher Hannas, meins habe ich liebevoll „Der Lappen“ getauft. Mein Vater und Sascha nieten und reparieren die Ruder, während Jannes und Robert uns neue Knoten zeigen. Robert ist echt stolz auf seinen Knoten, mit dem er eine Rolle befestigt hat. Als Nächstes zeigt Robert uns ein paar Tricks, wie wir in der Theorie bei Regatten schneller sind, zum Beispiel beim Kreuzen.

Da wir schon eher fertig sind, als wir dachten, spielen wir nach dem Theorieunterricht Tischtennis. Englisch, mit Robert und Hanna. Ich glaube, wir, Hanna und ich, behaupten uns ganz gut gegen Robert. Aber es ist schon ein wenig unfair, wenn einer regelmäßig mit seinem Sohn zum Tischtennistraining geht und die anderen Beiden eher freizeitmäßig spielen.

Nach dem Mittagessen (meine Mutter hatte Nudeln und Bolognese gebracht und ERDBEEREN!) geht es endlich los: Schnell noch den Neoprenanzug an (ohne geht nicht, der See ist zu kalt) und dann können wir endlich lossegeln! Robert und mein Vater haben als Erstes eine Übung vorbereitet, bei der wir auf tuten reagieren sollen: 1 x tuten: anluven (dem Wind entgegen), 2 x tuten: abfallen (vom Wind weg) und 3 x tuten: Richtung wechseln. Das Ziel der Übung ist, dass wir synchron anluven, abfallen und die Richtung wechseln können. Laut Robert haben wir das sogar ganz gut hinbekommen. Der Wind schläft zwar immer mal wieder ein, aber wenn eine schöne Böe kommt, hat man das Gefühl, der Laser fliegt. Dann machen wir noch ein paar Übungsregatten, hauptsächlich Kreuzen (dem Wind entgegen). Robert und mein Vater fahren neben uns mit dem Motorboot mit. Als Robert und mein Vater zufrieden mit unseren Trainingsergebnissen sind, geht es wieder an Land.

Mein Bruder hilft mir, mein Segel ins Bootshaus zu tragen und das Boot abzudecken und schon sind wir fertig. Robert gibt uns noch ein paar Vorschläge zur Verbesserung unserer Technik und das war‘s auch schon für heute. Ich kann euch sagen, ein Segeltraining ist echt anstrengend, aber das Gefühl macht süchtig, wenn der Laser abhebt!

Jule