Da ich beim Zusammentragen von Informationen über unseren See nun viel über die Maßnahmen, die ergriffen werden um die Spree sauber zu halten gelesen habe, mussten wir uns nun selbst auf den Weg machen um zu erkunden wie das denn in der Praxis aussieht.
Ich wusste das Flußaufwärts des Vorstaubeckens eine Flockungsanlage eingebaut ist. Dort wird dem Wasser verschiedene Flockungsmittel zugesetzt was ein Binden des Eisenoxids fördern soll. Damit fallen dann während der Verweildauer im Vorstaubecken die Eisenoxidteile schneller zu Boden und es gelangen weniger davon in die Hauptsperre (unseren See). Um die Hauptsperre möglichst gut zu schützen muss dann das Vorstaubecken möglichst frei gehalten werden. Denn da lagern sich ja nun ständig neue Stoffe ab. Also muss das dort sich am Boden absetzende Material irgendwie auch wieder rausgebaggert werden. Das wurde das letzte mal 2012 gemacht. Ein kürzlicher Entschluss brachte nun eine Entscheidung ins Land, welche bewirkt, das das Vorstaubecken nun jährlich einmal Ausgebaggert wird. Das wollten wir uns also anschauen.
Neues Sedimentationsbecken II
Als wir vom Parkplatz an der Brücke in Bühlow zum Vorstaubecken liefen viel mir gleich auf das auf der Rechten Seite ein großer Wall am Wegesrand aufgetürmt ist. Nachdem wir dort mal raufgeklettert sind, sahen wir das hier ein neues “Sedimentationsbecken II” entstanden ist. Hier wird also die Masse aus abgestandenen Eisenoxid, Schlamm, Wasser usw. aus der Vorsperre eingeleitet.
Dann steht sich das ganze ab und das saubere Wasser von der Oberfläche wird wieder in den Zufluss vom See geleitet. Es gibt insgesamt derzeit 3 solche Sedimentationsbecken. Ein schönen Bericht der Lausitzer Rundschau zur Entschlammung der Seimentationsbecken hatte ich bereits auf unserer Seite verlinkt. Wahrscheinlich werden diese nach und nach befüllt und zwischenzeitlich nach dem Abstehen, wenn diese trocken sind mit richtigen “normalen” Baggern ausgebaggert und die Masse dann weggefahren auf eine Deponie. Aus Zeitungsartikeln der LR kann man entnehmen, das die Schlämme regelmäßig in den Sedlitzer See und in den Wildschweinteich bei Schipkau verspült werden. Soweit so gut.
Vom Grund des Vorstaubeckens in die Sedimentationsbecken
Nun war natürlich noch interessant, wie kommt denn der Abraum überhaupt da rein ? Wir sahen schon von weitem das hinten links da am Becken ein langes Eisenrohr reinragte. Also schauten wir uns das mal näher an. Dieses Rohr führte dann über eine lange Strecke (ca. 500m) direkt zur Vorsperre. Dort ging diese Eisenrohrtrasse dann über in ein flexibles dickes Gummirohr, welches über Schwimmkörper flexibel auf dem See schwimmen konnte. Dieses Rohr wiederum ist direkt an einem Schwimmbagger gekoppelt. Der kann sich frei über das Vorstaubecken bewegen und saugt das abgestandene Material vom Grund der Vorsperre ab und drückt es über die Rohrleitung derzeit ins Sedimentationsbecken II.
Den Bagger konnten wir uns auch von sehr nahem anschauen, da dieser grade an der östlichen Seite geparkt war. Wahrscheinlich kann dieser auch gerade aufgrund der Minusgrade gar nicht arbeiten, da ja eigentlich das Material im Rohr über die lange Strecke gefrieren müsste.
Zusammenfassend kann ich jetzt sagen, das das Ausbaggern der Vorsperre ein Schutz für die Hauptsperre ist. Denn nur wenn die Vorsperre frei ist, kann sie auch in Zukunft das Material was hier zurückgehalten werden soll aufnehmen.